Tabea Sparmann im Bundesfinale der „International Junior Science Olympiade“

Tabea Sparmann vom Merziger Gymnasium am Stefansberg (GaS) gehört zu den besten Naturwissenschaftlern Deutschlands. Die 15-Jährige hatte sich als eine von bundesweit nur 42 Schülerinnen und Schülern für das Bundesfinale der „International Junior Science Olympiade“ (IJSO) qualifiziert. An diesem Wettbewerb nehmen jedes Jahr rund 3.500 Schüler teil. „Hier sind echte Allrounder gefragt, die mit Biologie, Physik und Chemie gleichermaßen vertraut sind“, erklärt Chemielehrerin Sabrina Math. Umso bemerkenswerter ist es, dass neben Tabea eigentlich auch ihre Klassenkameradin Mulan-Sophia Zheng den Sprung ins Bundesfinale geschafft hat. Sie verbringt allerdings das laufende Schuljahr in China und musste daher ihre Teilnahme an der Endrunde schweren Herzens absagen: „Ich habe mich für das Auslandsjahr entschieden, weil ich dort unbedingt die Sprache lernen möchte. Mein Vater kommt aus China, aber ich bin in Deutschland aufgewachsen und kann Chinesisch weder lesen noch schreiben und leider auch nur ein paar Brocken sprechen.“ Um vor Ort möglichst viel lernen zu können, hat sich die 15-Jährige entschieden, in ein Internat zu ziehen und sich alleine durchzubeißen: „Wenn ich bisher in China zu Besuch war, war ich dort immer bei meiner Familie. Jetzt will ich das Land aus einer anderen Perspektive erleben. Da die meisten Chinesen allerdings kaum Englisch sprechen, werde ich mich wohl am Anfang mit Händen und Füßen verständigen müssen.“ – Im Gegensatz zur Internationalen Junior Science Olympiade: Dort kamen Mulan-Sophia und ihrer Mitschülerin Tabea die Aufgaben überhaupt nicht „Chinesisch“ vor, sondern die Mädchen hatten von Anfang an den Durchblick. – auch wenn der Weg ins Bundesfinale auf für sie durchaus anspruchsvoll war.

Die erste Runde bestand aus einer praktischen Arbeit, bei der die Schüler verschiedene Experimente durchführen und ihre Ergebnisse in einer Hausarbeit festhalten mussten. „Wir hatten die Aufgabe, verschiedene Kleber herzustellen und auf Haltbarkeit und Belastbarkeit zu testen. Mansche waren allerdings ziemlich eklig und wir mussten hinterher viel aufräumen.“, berichtet Mulan-Sophia von den praktischen Erfahrungen der beiden Klassenkameradinnen. In der zweiten Runde war ein Multiple Choice Test zu lösen, bei dem von mehreren Antwortmöglichkeiten jeweils die richtige anzukreuzen war. „Die Fragen gingen weit über das hinaus, was in der Schule auf dem Lehrplan steht, so dass wir uns die richtigen Lösungen durch Ausschluss und Abwägen erschließen mussten“, beschreibt Tabea ihre Strategie. Schließlich wartete in der dritten Runde, für die sich nur noch 340 der ursprünglich weit über dreitausend gestarteten Schüler qualifizieren konnten, eine schriftliche Klausur mit äußerst komplexen naturwissenschaftlichen Aufgaben. „Diese haben mindestens Oberstufenniveau und sind daher für die Schüler der Mittelstufe extrem schwer, weil ihnen einfach noch das nötige Handwerkszeug fehlt und sie die Fragen nur durch exzellentes naturwissenschaftliches Denken lösen können.“, weiß Chemielehrerein Math die Leistungen der Schüler zu würdigen. Dass Mulan-Sophia diese Aufgabe als Achtbeste, Tabea sogar als Zweitbeste bundesweit bewältigen konnten., macht die Lehrerin sehr stolz – auch weil im Saarland kaum Möglichkeiten gegeben sind, sich speziell auf diesen Wettbewerb vorzubereiten, während beispielsweise in Bayern wöchentlich Seminare stattfinden, die speziell auf  die Junior Science Olympiade ausgerichtet sind. Diese besondere Förderung lässt sich auch im Ergebnis der 3. Runde ablesen. 22 Schüler und damit mehr als die Hälft derer, die sich für das Bundesfinale qualifizieren konnten, kommen aus Bayern.

Dass Tabea schließlich als einzige Saarländerin und mit der Bürde der Zweitbesten zum Bundesentscheid nach Hannover reisen musste, setzte sie nicht weiter unter Druck – im Gegenteil: „Ich wollte nur nicht Letzte werden.“ Dort erwartete allerdings ein wirklich schwieriges Programm auf die qualifizierten Schüler. Zu Beginn mussten die 39 angetretenen Finalisten eine Klausur mit einem Multiple Choice-Teil erledigen, in deren Niveau Tabea einen kurzen Einblick gibt: „Viele Fragen waren so schwer, dass sie kein einziger von uns beantworten konnte.“ Dagegen waren die praktischen Aufgaben am folgenden Tag, die in Teams zu erledigen war, für Tabea fast schon Erholung. „Wir bekamen beispielsweise einen Eimer mit Waschwasser und mussten herausfinden, welche Konzentration an Farbe im Waschwasser war.“ Obwohl die GaS-Schülerin vor der Praxisaufgabe im Vorfeld besonders großen Respekt hatte, war sie am Ende durchaus zufrieden: „Ich hatte sowas noch nie gemacht und im Unterricht mag ich die praktischen Übungen eigentlich gar nicht so gerne, aber hier hat es echt Spaß gemacht.“ Danach wartete noch ein äußerst harter Tag mit einer je zweieinhalbstündigen schriftlichen und praktischen Klausur auf die Finalisten, bevor zum Abschluss Relaxen angesagt war. „Wir haben die Gärten der Herrenhäuser in Hannover besucht und eine Führung durch ‚Sea Life‘ gemacht“, berichtet Tabea. Noch besser haben der 15-Jährigen aber die gemeinsamen Abende in der Jugendherberge gefallen. „Wir haben uns schnell recht gut kennengelernt, zusammengesessen und gemeinsam Spiele gespielt. Mit einigen werde ich sicher in Kontakt bleiben.“ Zum Abschluss der spannenden Woche fand im Alten Rathaus in Hannover eine große Siegerehrung statt, bei der Tabea einen sehr beachtlichen 29. Platz feiern konnte. „Damit bin ich ziemlich zufrieden, viel mehr war nicht drin“, freut sich die einzige Saarländerin im Feld. Dass sie damit den Sprung in das deutsche IJSO-Nationalteam, das Deutschland bei den jährlich stattfindenden „Olympischen Spielen“ der Nachwuchswissenschaftler vertritt, verpasst hat, ist für Tabea fast eine Erleichterung. Schließlich will das Multitalent in diesem Schuljahr auch bei der Mathematik-Olympiade und beim Musik-Wettbewerb „Jugend musiziert“ – wie schon im letzten Jahr – ins Bundesfinale. Aber erst einmal wird die Zehntklässlerin für die bereits erbrachten Leistungen gehrt – und zwar im Rahmen der sogenannten Bestenfeier des Gymnasiums am Stefansberg. Neben ihr werden noch viele andere Schüler auf der Bühne stehen, die Herausragendes geleistet haben, sei es im mathematisch-naturwissenschaftlichen, sprachlichen, musischen oder sportlichen Bereich oder durch ihr soziales Engagement. Die Feierstunde beginnt am Freitag, den 03. November, um 18.30 Uhr in der Aula des GaS.

GaS-Schülerin hofft auf Teilnahme bei Naturwissenschafts-Olympiade

Nicole Schiweck, Schülerin des Merziger Gymnasiums am Stefansberg, steht im Bundesfinale der „International Junior Science Olympiade“. An diesem Wettbewerb nehmen jedes Jahr rund 3.500 Schüler teil, die nicht älter als 15 Jahre sein dürfen. „Hier sind echte Allrounder gefragt, die mit Biologie, Physik und Chemie gleichermaßen vertraut sind“, erklärt Chemielehrerin Sabrina Math. Sie war es auch, die Nicole Schiweck und ihrem Klassenkamerad Tim Recktenwald riet, an diesem sehr anspruchsvollen Wettbewerb teilzunehmen – wohl wissend, dass die beiden Jahrgangsbesten der Schule durchaus mit Chancen an den Start gehen. „Naturwissenschaften interessieren mich schon sehr, später will ich Medizin studieren“, war Nicole gleich Feuer und Flamme und auch Tim ließ sich von seiner Lehrerin überzeugen: „Ich habe mir gedacht, es kann ja nicht schaden, sondern man kann nur lernen, wenn man bei solch einem Wettbewerb teilnimmt.“ Und Tim bereute seine Entscheidung nicht: „Alles war gut organisiert, die Aufgaben interessant, auch wenn manche Fragen schon sehr speziell waren.“ Dem konnte Nicole nur zustimmen: „Ich habe schon bei mehreren Wettbewerben teilgenommen, aber dieser hat mir am besten gefallen, weil wir vieles erforschen konnten, was einem im Alltag begegnet, einem dort aber gar nicht bewusst wird.“ So stand gleich in der ersten von insgesamt vier Runden das Thema „Milch“ auf dem Programm. Die Schüler bekamen im Vorfeld einen Fragebogen, mussten verschiedene Experimente durchführen und ihre Ergebnisse in einer Hausarbeit festhalten. Tim gibt einen kleinen Einblick: „Wir mussten zum Beispiel Essig in Milch geben und dann die Abhängigkeit des Schaumvolumens von der Eintauchtiefe des Milchaufschäumers, von der Temperatur und vom Fettgehalt analysieren.“ Die beiden Merziger Schüler dachten bei dieser Aufgabe aber nicht nur wissenschaftlich, sondern auch pragmatisch: „Tim und ich haben die Experimente zusammen durchgeführt, um ein bisschen sparsam zu sein. Schließlich haben wir insgesamt vier Liter Milch verbraucht“, erzählt Nicole, „jeder von uns hat seine Schlüsse aus den Experimenten dann aber selbst gezogen.“ Schließlich musste jeder eine eigene Hausarbeit abgeben. Nachdem die erste Runde erfolgreich gemeistert war, galt es für die beiden Neuntklässler, einen Multiple Choice Test zu lösen, bei dem von mehreren Antwortmöglichkeiten jeweils die richtige anzukreuzen war. Wer 17 von 24 Fragen richtig beantworten konnte, qualifizierte sich für die dritte Runde – und auch das schaffte das Duo aus Merzig ohne Probleme. „Insgesamt waren in der dritten Runde von den über Dreitausend gestarteten nur noch etwa 300 Schüler übrig, Nicole und Tim waren die einzigen aus dem Saarland, die noch dabei waren“, berichtet Chemielehrerin Sabrina Math nicht ohne Stolz, zumal der Schwierigkeitsgrad sich noch steigern sollte: „Die Aufgaben in Runde 3 sind für Neuntklässler superschwer, haben Oberstufenniveau.“ Der Gedanke an die Fragen treibt Nicole noch immer Schweißperlen auf die Stirn: „Es war viel logisches Denken gefragt, aber auch sehr viel Fachwissen, da hat selbst unser Physiklehrer geschluckt.“ Aber die 14-Jährige schaffte trotz der extrem hohen Anforderungen den Sprung ins Bundesfinale, für das sich insgesamt nur 39 Schüler aus ganz Deutschland qualifizieren konnten. Hier muss sie allerdings ohne ihren Klassenkameraden antreten. „Für Tim hat es leider ganz, ganz knapp nicht gereicht. Aber auch das Erreichen der dritten Runde und damit deutschlandweit zu den 300 Besten zu zählen, ist ein toller Erfolg“, tröstet Lehrerin Math. Während Tim sich jetzt wieder auf den Schulalltag konzentrieren kann, fährt Nicole im Oktober zu einem fünftätigen Auswahlseminar nach Merseburg. „Ich freue mich total, weil dort viele Gleichaltrige sind, die ähnliche Interessen haben wie ich. Ich denke schon, dass ich dort bestimmt auch neue Kontakte knüpfen kann“, ist Nicole durchaus neugierig auf die 38 anderen Teilnehmer des Bundesfinales, macht sich aber keinen allzu großen Druck: „Natürlich werde ich mich vorbereiten und versuchen, meine Schule würdig zu vertreten, dann aber einfach mal schauen, wie es läuft.“ Die sechs Besten dort werden für das deutsche IJSO-Nationalteam ausgewählt, das Deutschland bei den „Olympischen Spielen“ der Nachwuchswissenschaftler, das dieses Mal in Bali stattfindet, vertritt. Ob aus Argentinien, Indien oder dem Iran - hier kommen rund 300 junge Wissenschaftler aus aller Welt zusammen und natürlich dürfen auch hier die entsprechenden Medaillen nicht fehlen. Und vielleicht kann sich ja Nicole sogar bald Olympiasiegerin nennen.

Pressespiegel

Umwelt-AG für Naturschutz und fairen Handel

Unterstützung Fairtrade-Kampagne

Industrielle Förderung für Jung-Chemiker

Industrielle Förderung ermöglicht Jungchemikern aktiv den Unterricht mitzugestalten 

Der Fonds der chemischen Industrie (VCI) fördert unsere Schule mit 2500 € damit die ChemielehrerInnen die Dinge anschaffen, die sie brauchen, um einen anschaulichen und spannenden, experimentellen Unterricht zu gestalten. Der Fonds übernimmt im Rahmen der gewährten Förderung Kosten für Geräte zum experimentellen Arbeiten, für Chemikalien, für Fachliteratur, Software und Molekülbaumodelle. Die Gelder ermöglichen Schülerpratika durchzuführen, die den Schülern ein besseres Verständnis und eine höhere Anschaulichkeit der Lerninhalte garantieren.

Mit dieser Förderung werden zusätzlich die außerschulischen Aktivitäten des Fachbereichs Chemie  bekräftigt. So kann bspw. die Teilnahme unserer Schule bei „Jugend Forscht“ (Marc Jirmann, Jasmin Ross, Florian Spath)  sowie an regionalen, nationalen oder internationalen Chemiewettbewerben (wie bspw. ChemEX Saar (Jasmin Ross) oder iChO (Annika Arendt)) unterstützt werden. Die freiwillige Teilnahme einiger SchülerInnen an diesen Wettbewerben zeigen, dass ein hohes Interesse an dieser Naturwissenschaft besteht.

Die Begeisterung einiger SchülerInnen reicht sogar so weit, dass sie sich in den Faschingsferien dazu bereit erklärten, den Chemiesaal neu zu gestalten.

Es bleibt also zu hoffen, dass diese Jungchemiker ihre Liebe zur Chemie weiter ausbauen und auch in Zukunft den Bausteinen unseres Universums auf der Spur bleiben.

     Sabrina Wurster