Biologie-Olympiade 2017

Jasmin Ross (links) und Alina Schmidt

Zwei Schülerinnen vom Gymnasium am Stefansberg auf dem Weg zur Internationalen Biologie – Olympiade in Großbritannien

„Ich bin so gespannt, ob ich es in die 3. Runde der IBO (Internationale Biologie – Olympiade) geschafft habe“, so Jasmin Ross (Klassenstufe 11) nach der Klausur der 2. Runde im November am LPM (Landesinstitut für Pädagogik und Medien) in Dudweiler. Auch die anderen Teilnehmer warteten auf das Ergebnis. Kürzlich erreichte dann die gute Nachricht vom „Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften“ (IPN) das Gymnasium am Stefansberg, dass Jasmin Ross und Alina Schmidt (ebenfalls Klassenstufe 11) die 3. Runde der IBO 2017 erreicht haben, und zwar als einzige von insgesamt 31 saarländischen Teilnehmern aus der 2. Runde. Jasmin hat bundesweit von über 600 TeilnehmerInnen einen 19. Platz erreicht und Alina einen 27. Platz. Das ist eine hervorragende Leistung, denn die fachlichen Anforderungen der IBO gehen weit über den Unterrichtsstoff der Oberstufe hinaus. Zur Vorbereitung der Kandidatinnen auf die 3. Runde der IBO 2017  besuchen sie im Januar und Februar 2017 Landesseminare zu verschiedenen Bereichen der Biologie, z.B.  Molekularbiologie, chemisches Rechnen und chemische Versuche für Biologen, Biostatistik, Anatomie und Artenkenntnis von Wirbellosen und Wirbeltieren und Botanik. Die Seminare werden von den IBO-Arbeitszirkelleitern an verschiedenen Schulstandorten und den Universitätsstandorten Saarbrücken und Homburg angeboten.

In der „Kieler Woche“ (3. IBO-Runde am IPN in Kiel vom 19.-24.02.16), zu der deutschlandweit etwa 40 Teilnehmer eingeladen sind, wird das deutsche Biologenteam, das aus den besten vier Teilnehmern besteht, nach verschiedenen theoretischen und praktischen Tests ausgewählt. Diese vier Schüler vertreten Deutschland dann im Juli 2017 bei der IBO in Coventry / Großbritannien. Dazu könnten dann Jasmin oder Alina gehören. Die beiden sehr guten Schülerinnen vom Gymnasium am Stefansberg sind echte Allround-Talente: Beide studieren bereits im Rahmen des „Junior-Studiums“ an der Uni in Saarbrücken. Darüber hinaus beteiligt sich Jasmin mit Erfolg auch bei „Jugend forscht“ und dem Physikwettbewerb „Exciting Physics“,  Alina engagiert sich auch im Bundeswettbewerb Fremdsprachen, bei dem sie 2015 in Englisch Landessiegerin wurde. Ihre Betreuungslehrerin Mechthild Lux hofft jedenfalls, dass die beiden jungen Damen in Kiel erfolgreich sein werden. Vielleich zahlt sich die große Wettbewerbserfahrung der beiden GaS-Schülerinnen ja auch bei Biologie-Olympiade aus.         

Foto: links: Jasmin Ross, rechts: Alina Schmidt

Neuausstattung Biologiesammlung

Landrätin Daniel Schlegel-Friedrich kam bei ihrem Besuch am Merziger Gymnasium am Stefansberg durchaus ins Staunen, als Schüler der Klassenstufen 7 bis 12 ihr die Neuausstattung der Biologie-Sammlung präsentierten: „Ich hatte selbst Bio-Leistungskurs, war in der Schule eine begeisterte Biologin, damals hatten wir aber leider kein vergleichbaren Möglichkeiten.“ Neben neuesten Messgeräten wurden der Landrätin Versuche zur Photosynthese oder zur DNA-Struktur vorgeführt, am Modell eines Auges die Ursachen für Kurz- und Weitsichtigkeit erklärt oder die Schwimmschnelligkeit verschiedener Körper demonstriert. Hier musste die Landrätin sogar ihr biologisches Fachwissen unter Beweis stellen und vorab tippen, welcher Gegenstand unter Wasser am schnellsten schwimmt. Am Ende der Präsentation sah sichDaniela Schlegel-Friedrich mehr als bestätigt, den von der Schule gestellten Antrag bewilligt und rund 40.000 Euro in die Ergänzung und Neuausstattung der Biologie-Sammlung investiert zu haben: „Wenn man eine gute Grundlage für die Biologiewissenschaften, etwa für die Zweige Bioinformatik oder pharmazeutische Biotechnologie, schaffen will, muss es uns gelingen, junge Menschen für Biologie zu begeistern und durch eine gute Ausstattung und guten Unterricht ihr Interesse zu fördern. Daher sehe ich in der Unterstützung des Bio-Plus-Zweiges die richtige Strategie.“ Das Gymnasium am Stefansberg ist bislang im Saarland noch das einige Gymnasium mit einem solchen Bio-Plus-Zweig. Hier können die Schüler sich ab Klassestufe 8 anstelle einer dritten Fremdsprache für mehr Unterricht in Biologie entscheiden. Seit seiner Einführung vor zehn Jahren ist der Bio-Plus-Zweig zu einem festen Bestandteil des Schulprofils geworden. Die große Akzeptanz zeigt sich nicht nur in den gleichbleibend hohen Zahlen von Schülern, die den Zweig wählen, sondern auch daran, dass aus dem Schulversuch „Bio-Plus“ ein Regelangebot wurde, dessen Einführung jetzt auch andere saarländische Gymnasien planen. „Ich freue mich natürlich sehr, dass unser Schulträger mit dieser Sonderzuwendung dem Erfolg unseres Bio-Zweiges Rechnung getragen hat und die Voraussetzungen für einen noch besseren, kompetenz- und handlungsorientierten Unterricht geschaffen hat“, zeigt ich Schulleiter Albert Ehl äußerst dankbar für die Unterstützung, zumal durch die Anforderungen des Lehrplans immer größere Ansprüche an die Sachausstattung gestellt werden. Neben der Ausstattung der Biologiesäle mit neuen Medien wurde ein Teil des Budgets in die Aufstockung der Mikroskope investiert. „Bisher mussten sich drei Schüler ein Mikroskop teilen, jetzt sind wir so gut ausgestattet, dass jeder ein Mikroskop zum Arbeiten hat und seine Präparate sogar mithilfe unserer neuen tragbaren Kamera sofort den anderen über Beamer präsentieren kann“, ist Lehrerin Christina Schmitt, die die Neuanschaffungen gemeinsam mit der Fachschaft Biologie koordiniert hat, stolz auf die deutlich verbesserten Arbeitsbedingungen. Auch im Bereich des Experimentierens wurde kräftig nachgebessert. „Es stärkt die Motivation und die Eigenverantwortung der Schüler, wenn sie mit echten Laborgerätschaften arbeiten können“, erklärt Schmitt, weist aber auch darauf hin, dass auch die klassischen biologischen Modelle nicht zu kurz gekommen sind. Hier hat vor allem das neue Skelett, das liebevoll „Oskar“ genannt wird, bei der Landrätin bleibenden Eindruck hinterlassen: „So richtig schön sind wir ja nicht, wenn nur noch Knochen übrig bleiben“, scherzte Daniela Schlegel-Friedrich und wäre – bei ähnlich guten Bedingungen zu ihrer eigenen Schulzeit - vielleicht selbst Biologin geworden: „Ich finde, die Ausstattung in der Schule sollte möglichst am aktuellen Stand der Technik orientiert sein, um den Schülern von der späteren Berufswelt eine realistische Vorstellung vermitteln zu können:“ Das ist am Gymnasium am Stefansberg durchaus gelungen.